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Projektinfos

  • Projektstandort

    Günzburg in Bayern

  • Hintergrund

    Öffentliche Grünanlagen sind eigentlich für jedermann da und sollten deshalb als Flächen der Bürger*innen angesehen werden. In vielen Städten entstehen deshalb seit einigen Jahren neue, gemeinschaftliche Gartenformen. Seit 2015 ist Günzburg eine „Essbare Stadt“. Das Modell der „Essbaren Stadt“ ist eine Sonderform städtischen Gärtnerns, das als weltweite urban gardening-Bewegung immer mehr von sich reden macht. Die Variante „Essbare Stadt“ hat ebenso wie das urban gardening zum Inhalt, im städtischen Raum Obst, Gemüse und Blumen anzupflanzen.

  • Detaillierte Beschreibung

    Neben den meist vorhandenen Blumen werden im öffentlichen Grünraum seit einigen Jahren auch vermehrt Obst, Gemüse und Kräuter angepflanzt. So werden öffentliche Grünanlagen zum Garten für die Bürger und in der Stadt als „Lebens“-Mittelpunkt wieder erlebbar gemacht. Eine engagierte Gruppe von freiwilligen Gärtner*innen baut an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Gemüse, Salate, Blumen und Kräuter an. Ernten darf ausdrücklich jeder, unter der Bedingung, dass für die Nächsten etwas überbleibt.Das Bauerngärtchen hinter dem Rathaus war die erste bearbeitete Fläche und ist 2015 entstanden. Die Kräuterschnecke im Turniergarten wurde im Rahmen des Ferienprogramms errichtet. Im Garten am Kuhberg reifen Beeren neben Obstbäumen und Rhabarberpflanzen. Auch verschiedene Minz- und Gemüsesorten haben dort eine Heimat gefunden. Gärtnerinnen und Gärtner treffen sich während der Gartensaison zweimal im Monat zum gemeinsamen Gärtnern. In den Sommermonaten sorgt ein Gießdienst der Gärtner*innen für die ausreichende Bewässerung.

  • Zeitlicher Rahmen

    Die Idee der „Essbaren Stadt“ entstand 2014, der Beschluss erfolgte nach einem entsprechenden Antrag der SPD-Stadtratsfraktion im Frühjahr 2015.

  • Akteure & Steuerung

    Bürgergruppe sowie einer Umweltfachkraft der Stadt Günzburg

  • Kosten & Unterstützungs­möglichkeiten

    Freigabe von Haushaltsmitteln durch den Stadtrat,

    Unterstützung durch die Stadtverwaltung und die städtischen Gärtner bei Bodenbearbeitung, Gießwasser, Material und schweren Gartenarbeiten

  • Fördermittel & Sponsoring

    Nötige Ausgaben werden vom städtischen Haushalt bestritten.

Erfahrungen

  • Was lief gut? Was sind die Erfolgsfaktoren?

    Die Gärten werden ökologisch bewirtschaftet.

    Im Bauerngärtchen unterstützt ein großes Insektenhotel die Wildbienen.

    Aktive Bürger*innen mit hohem ökologischen Bewusstsein und Lust am Gärtnern garantieren den Erfolg.

  • Was lief weniger gut? Was sind Hindernisse?
    • Gemüse wird teils zu früh abgeerntet
    • Selbstbedienungsmentalität: einzelne Bürger ernten ein ganzes Beet alleine ab
    • Müll muss regelmäßig gesammelt werden
  • Was am Projekt / Vorhaben ist "Next Practice"?

    Die „Essbare Stadt“ ist eine Brücke zwischen Stadt und bäuerlicher Landwirtschaft: Gemeinschaftsgärten sensibilisieren für hochwertige Lebensmittel und für eine Landwirtschaft, die die Grenzen und den Eigenwert der Natur, globale Gerechtigkeit und faire Produktionsbedingungen respektiert.

    Die öffentlichen Nutzpflanzen zeigen, wie man sich gesund ernährt und steigern die Wertschätzung für regionale Lebensmittel.

    Ebenso sind die Projekte Orte der kulturellen, sozialen und generationenübergreifenden Vielfalt und des nachbarschaftlichen Miteinanders sowie Freiräume, die gemeinsam gestaltet, erhalten und gepflegt werden.

  • Übertragbarkeit

    Bundesweit übertragbar

Weiterführende Informationen

  • Die Homepage stellt viele Informationen rund um das Thema Fairtrade-Towns anschaulich dar (u.a. in Form einer Städtekarte). Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen.

    www.fairtrade-towns.de
  • „Slow Food“ Deutschland ist eine Non-Profit-Organisation, die sich für eine bewusste Ernährung stark macht. Der Verein vernetzt die deutschlandweiten Ortsgruppen und bietet gleichzeitig eine Verbindung in die internationale Slow Food Bewegung.

    www.slowfood.de
  • Foodsharing ist eine Initiative, die sich gegen Lebensmittelverschwendung engagiert. Überproduzierte Lebensmittel in privaten Haushalten sowie von kleinen und großen Betrieben werden abgeholt und so „gerettet“.

    foodsharing.de
  • mundraub.org ist die größte deutschsprachige Plattform für die Entdeckung, Verzeichnung und Nutzung essbarer Landschaften wie bspw. Streuobstwiesen. Sie ermöglicht es, Fundorte zu kartieren, Aktionen anzulegen und Gruppen zu gründen.

    mundraub.org
  • Das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft verschafft einen Überblick über eingetragene Solidarische Landwirtschaften in Deutschland und weiteren EU-Staaten. Außerdem bietet das Netzwerk Beratungen und Literatur zum Thema Solidarische Landwirtschaft an.

    www.solidarische-landwirtschaft.org