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Projektinfos

  • Projektstandort

    Rottendorf in Bayern

  • Hintergrund

    Die Aktivitäten der Agenda 21 sind auf eine nachhaltige Weiterentwicklung der Gemeinde Rottendorf ausgerichtet. In den verschiedenen Arbeitskreisen engagieren sich ca. 55 Bürgerinnen und Bürger.

  • Detaillierte Beschreibung

    Die Rottendorfer „Agenda 21“ hat seit ihrer Gründung das Hauptziel, Wege zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Weiterentwicklung Rottendorfs aufzuzeigen und dabei die Lebensbereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales sinnvoll zu verknüpfen und mit Vorstellungen zur „verstärkten Bürgerbeteiligung“ zu ergänzen. Die Agenda hat sich bereits recht früh eine Struktur gegeben mit einem den Gemeinderat beratenden Agendabeirat und heute 8 Arbeitskreisen, in denen jeweilige Themen von Interessierten diskutiert und besprochen werden. Die Arbeitskreise sind AK 1) Arbeit und Wirtschaft, AK 2) Energie und Klimaschutz, AK 3) Natur, Umwelt und Landwirtschaft, AK 4) Dorfentwicklung und regionale Vernetzung, AK 5) Soziales-Miteinander-Leben, AK 6) Wohnen Leben Verbrauchsverhalten (heute in AK 5), AK 7) Kulturstall, AK 8) Vorsorge und Gesundheit und die Arbeitsgemeinschaft Barrierefreier Bahnhof. Neben Agenda-Arbeitskreisen gibt es z.B. auch noch einen Jugend- und einen Seniorenrat, die auch um Meinungen gefragt werden können oder sich mit bestimmten Themen befassen.

  • Zeitlicher Rahmen

    Seit 1998; Regelmäßige Sitzungen des Agendabeirats (alle zwei Monate)

  • Akteure & Steuerung

    Seit Beginn der Agenda in Rottendorf sind die ehrenamtlich Engagierten in Arbeitskreisen organisiert, denen jeweils ein/e Sprecher*in vorstehen. Der Agendabeirat (dem ebenfalls ein Vorsitzender vorsteht) besteht aus den sieben Sprechern der AKs, einer Mitarbeiterin der Verwaltung und dem Bürgermeister. Außerdem gibt es einen Jugend- und einen Seniorenrat. Aus den Beiräten können Vorschläge, Ansinnen oder Meinungen an den Gemeinderat und die Verwaltung weitergegeben und Projektideen vorgebracht werden. Die Entscheidung über die Verabschiedung von Projekten liegt beim Gemeinderat bzw. beim Bürgermeister.

  • Kosten & Unterstützungs­möglichkeiten

    Die Agenda 21 in Rottendorf wird von der Gemeinde gestützt (3000 € Budget): Fahrten, Netzwerktreffen oder Workshops, Material und Räume werden gestellt bzw. bezahlt. Über Beträge bis 500€ kann der Beiratsvorsitzende allein entscheiden (ansonsten muss Beirat zustimmen). Mehrausgaben werden darüber hinaus ebenfalls im Gemeinderat beantragt und in der Regel auch genehmigt.

  • Fördermittel & Sponsoring

    Kooperation mit der Stadt Würzburg und vereinzelt Sponsoring durch lokale Unternehmen, z.B. am „Unternehmertag“.

Erfahrungen

  • Was lief gut? Was sind die Erfolgsfaktoren?

    Austausch von Bürger*innen und Gemeinderat bzw. Bürgermeister; Dialog

    Beispielhafte Durchführung von Projekten: Pflanzen eines Jahrgangsbaums für neugeborene Kinder jährlich, Unternehmertag jährlich, Park&Ride-Parkplatz-Gutachten, Palletheizung in Kindergärten und Feuerwehrhaus, Bauernmarkt, Überprüfung von Bauvorhaben hinsichtlich Nachhaltigkeit, Wanderwege (Flyer)

  • Was lief weniger gut? Was sind Hindernisse?

    „Nachwuchsschwierigkeiten“: bis heute viele Gründungsmitglieder aktiv, aber nur wenig Jüngere kommen nach. Ehrenamtliches Engagement und Motivation kann insbesondere bei organisatorischen Aufgaben und langfristigem Engagement an Grenzen stoßen und Prozesse verlangsamen oder ganz zum Erliegen bringen.

  • Was am Projekt / Vorhaben ist "Next Practice"?

    Aufbau einer gemeinsamen Plattform und fraktionsübergreifende Begleitung der nachhaltigeren und zukunftsorientierten Gemeindeentwicklung.

  • Übertragbarkeit

    Ein funktionierender Agendaprozess kann in jeder Kommune gestartet werden, sofern die politische Unterstützung und personelle (auch finanzielle) Rückendeckung gegeben ist. Die Gemeinde Rottendorf zeigt auch, wie ausschlaggebend und beispielhaft das Engagement vieler Bürger*innen sein kann.

Weiterführende Informationen

  • Das entwicklungspolitische Engagement von Kommunen und Zivilgesellschaft ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Um diese Entwicklung zu stärken, unterstützt die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) kommunale Akteure und Aktivitäten nicht nur inhaltlich und organisatorisch, sondern auch durch geeignete finanzielle und personelle Maßnahmen.

    skew.engagement-global.de
    Mitwirkende und Mitarbeiter*innen der SKEW.
  • Das Handbuch Lokale Agenda 21 vom Umweltbundesamt (UBA) aus dem Jahr 1998 beinhaltet Wissen und Erfahrungen zum Thema „Lokale Agenda 21“. Durch praxisnahe Erhebungen wird anschaulich vermittelt, was eine Lokale Agenda für eine Kommune bedeutet und welches die anzustrebenden Ziele sind.

    www.umweltbundesamt.de
  • Der Abschlussbericht „Rio+20 vor Ort – Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektiven lokaler Nachhaltigkeitsprozesse in Deutschland“ wurde im Vorfeld der Rio+20-Konferenz von langjährigen Nachhaltigkeitsakteuren angeregt und bietet wichtige Einblicke, Erfahrungen und Lehren aus den Agendaprozessen.

    www.izt.de
  • Die 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung, die am 25. September 2015 beim UNO Nachhaltigkeitsgipfel der Staats- und Regierungschefs verabschiedet worden ist, stellt mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) einen Meilenstein der internationalen Zusammenarbeit dar.

    sustainabledevelopment.un.org