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Projektinfos

  • Projektstandort

    Stadt und Landkreis Würzburg in Bayern

  • Hintergrund

    In Würzburg engagieren sich seit langem Bür-ger*innen sowie gesellschaftliche Gruppierungen für den Nachhaltigkeitsgedanken und gebend dem Thema Nachhaltigkeit & Zukunftsfähigkeit in Würzburg ein Gesicht. Dies geschieht seit 1996 im Wesentlichen durch die Arbeitskreise der lokalen Agenda 21, unterstützt durch die Umweltstation der Stadt Würzburg.

  • Detaillierte Beschreibung

    Durch eine Lenkungsgruppe, in der Personen aus der Stadtpolitik, der Verwaltung und aus der Stadtgesellschaft vertreten waren, wurde im Jahr 1996 in Würzburg die Lokale Agenda 21 ins Leben gerufen. Von Beginn an bestand dabei eine starke Kooperation zwischen der Stadt und dem Landkreis Würzburg, sodass bis heute die Arbeitsgruppen vielfältig besetzt sind. Unterstützt werden die Arbeitsgruppen seit 1997 von einer/m Agendabeauftragten bzw. einem Agendabüro, welches anfangs direkt beim Oberbürgermeisteramt und seit 2005 im Umweltreferat angesiedelt ist. Die Agenda 21 versteht sich in Würzburg vor allem als Multiplikator und das Agendabüro als Draht und Schnittstelle in die Stadtverwaltung. Heute existieren die Arbeitskreise „Nachhaltiger Konsum“, „Mobilität & Regionalentwicklung“ und „Radverkehr“. Das Ziel der lokalen Agenda 21 ist es, Wege aufzuzeigen und Vorschläge für die kommunalen Entscheidungsträger zu erarbeiten, wie die Entwicklungen auf kommunaler Ebene nachhaltig gestaltet werden können.

  • Zeitlicher Rahmen

    Seit 1996

  • Akteure & Steuerung

    Die Arbeitskreise und -gruppen bestehen aus insgesamt ca. 70 Aktiven und erreichen darüber hinaus über ihre Verteiler ca. 500 Menschen. Es gibt ein Agendabüro bei der Stadt Würzburg, welches mit zwei Personen besetzt ist, die jeweils eine halbe Stelle für Agendatätigkeiten zur Verfügung haben. Neben der Stadt gibt es auch im Landkreis Würzburg einen Beauftragten für die Lokale Agenda 21, die Arbeitsgruppen setzen sich aus verschiedenen Personen aus Stadt und Landkreis zusammen. 2-3 Mal im Jahr finden Netzwerktreffen für alle an der Agenda 21 interessierten Organisationen in und um Würzburg statt. Eine gute Vernetzungsmöglichkeit in Würzburg ist außerdem der Klimamarkt, an dem zahlreiche Organisationen beteiligt sind.

  • Kosten & Unterstützungs­möglichkeiten

    Die Initiativen und Gruppen der Agenda 21 können bei jeder Gelegenheit die städtischen Räume der Umweltstation nutzen, solange kein politischer Hintergrund besteht oder politische Aktionen geplant sind. Es werden darüber hinaus Kostenzuschüsse für Öffentlichkeitsarbeit, Bewerbung von Veranstaltungen oder die kostenfreie Leihe von Veranstaltungsmaterialien gewährt.

  • Fördermittel & Sponsoring

    Die Initiative Freies Lastenfahrrad Würzburg finanziert sich über Spenden, u.a. auch von der Stadt und einzelnen Unternehmen oder Privatpersonen. Die Preise beim Stadtradeln werden gesponsert von Unternehmen und lokalen Einrichtungen.

Erfahrungen

  • Was lief gut? Was sind die Erfolgsfaktoren?

    Die Zusammenarbeit zwischen Agenda 21 und weiteren zivilgesellschaftlichen Gruppen und Nachhaltigkeitsinitiativen funktioniert in Würzburg sehr gut. Ebenso bestehen eine gut funktionierende Kooperation und reger Austausch zwischen der Stadt Würzburg und dem Landkreis. Beispielhafte gelungene Projekte sind darüber hinaus:

    • Streckenverbesserungen im Angebot der Deutschen Bahn
    • Aufbau des Gautalbahn-Radweges im Landkreis Würzburg
    • Aufbau Initiative Freies Lastenfahrrad Würzburg
    • Einkaufsführer „regional, bio & fair“
  • Was lief weniger gut? Was sind Hindernisse?
    • Schwierigkeiten, Arbeitskreise zu „übergeordneten“ Themen lange am Leben zu erhalten; die Erfahrung zeigt, dass bei projektbezogenen Gruppen die Beteiligung und die Bereitschaft sich einzubringen höher ist
    • Schwierigkeit, dass Arbeitskreise/-gruppen vom Engagement Einzelner abhängig sind
    • Organisationsabläufe und Einbindung aller handelnden Akteure (insb. jüngere Aktive) als Herausforderung für die Zukunft
  • Was am Projekt / Vorhaben ist "Next Practice"?

    Langjährige und konstante Einbindung von Bürger*innen in Entscheidungsprozesse sowie gemeinsame Projektentwicklung. Übergreifende Zusammenarbeit von Stadt und Umland/Landkreis.

  • Übertragbarkeit

    Die Agenda 21 in Würzburg hat sich an den allgemeinen Aufrufen und Vorlagen zur Lokalen Agenda 21 orientiert und kann in seiner jetzigen Form auch in anderen Kommunen implementiert werden. Auf Erfahrungen und Lehren aus dem Agendaprozess sollte dabei immer Rücksicht genommen werden.

Kontakt

Claudius Stanke
Agenda 21 Koordination der Stadt Würzburg
Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz


Telefon: 0931 374481 E-Mail: claudius.stanke@stadt.wuerzburg.deWebsite: https://www.wuerzburg.de/themen/umwelt-verkehr/lokaleagenda21/index.html

Weiterführende Informationen

  • Die Publikation „Lokale Qualitäten, Kriterien und Erfolgsfaktoren nachhaltiger Entwicklung kleiner Städte – Cittaslow“ soll Aufmerksamkeit für die Stadtpolitik in kleinen und mittleren Städten schaffen, zum Nachdenken anregen und Gestaltungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und kooperative Stadtentwicklung aufzeigen.

    www.cittaslow.de
    Das Logo der Cittaslow zeigt eine orangene Schnecke mit einer Stadt-Silhouette auf dem Rücken. Unten steht der Slogan "Internationale Vereinigung der lebenswerten Städte".
  • Die Homepage gibt eine Übersicht darüber, welche Rolle eine Gemeinde im Rahmen der Gemeinwohlökonomie einnehmen kann. Zusätzlich werden hier Arbeitsunterlagen für die Erstellung einer GWÖ-Bilanz für Gemeinden bereitgestellt

    web.ecogood.org
  • Das entwicklungspolitische Engagement von Kommunen und Zivilgesellschaft ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Um diese Entwicklung zu stärken, unterstützt die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) kommunale Akteure und Aktivitäten nicht nur inhaltlich und organisatorisch, sondern auch durch geeignete finanzielle und personelle Maßnahmen.

    skew.engagement-global.de
    Mitwirkende und Mitarbeiter*innen der SKEW.
  • Hier findet sich ein Praxisleitfaden für „mehr BIO in Kommunen“. Er stellt Städten und Gemeinden ein umfassendes Nachschlagewerk zur Verfügung, dass den gesamten Prozess der Einführung von Biolebensmitteln begleiten kann.

    www.biostaedte.de
    Das Logo der Biostädte zeigt dessen Namen und ist Hellgrün auf weißem Hintgergrund.